Wohngemeinschaft „Fuchs und Bär“ in Olderdissen

Foto: © Jens Flachmann

Eine spannende Wohngemeinschaft im Tierpark Olderdissen: Hier leben Fuchs und Bär in einem Gehege. Das Zusammentreffen der neugierigen Silberfüchse und der gemütlichen Bären bietet den Zuschauern ein interessantes Schauspiel. Die Braunbären und die Bärenanlage waren im Jahr 2000 ein besonderes Geschenk der Sparkassenstiftung an die Bürgerinnen und Bürger in Bielefeld. Im Jahr 2015 ermöglichte die Stiftung die Erweiterung der Anlage um ein neues Silberfuchsgehege.

Das gemeinsame Leben von Fuchs und Bär spielt sich auf einer Fläche von knapp 6.000 Quadratmetern ab. Von Anfang an kommt die Stiftung der Sparkasse Bielefeld für die Unterhaltung der Anlagen, die Personalkosten und die Verpflegung der Tiere auf. Der Tierpark Olderdissen ist in jedem Jahr für rund 500.000 Besucherinnen und Besucher ein beliebtes Ausflugsziel und das nur einen Steinwurf von der Bielefelder Innenstadt entfernt.

Jule (links) und Max, Foto: © Jens Flachmann

Anlässlich des 175-jährigen Jubiläums der Sparkasse Bielefeld im Jahr 2000 hat ihre Stiftung dem Heimattierpark zwei Braunbären und deren neue Anlage geschenkt. Eine 20-jährige Bärin und ihr sieben Jahre alter Sohn konnten am 16. August 2000 nach Bielefeld ziehen. Sie kamen aus dem kleinen Zoo Staßfurt in Sachsen-Anhalt, wo ihnen wegen unzureichender Verhältnisse sogar die Tötung drohte. Über 1.700 Bielefelderinnen und Bielefelder beteiligten sich daraufhin an dem Namenswettbewerb für die Bären. Eine Jury wählte schließlich die Gewinnervorschläge aus: Seit Dezember 2000 heißen die beiden Alma und Max. Im August 2007 musste die Bärin Alma wegen einer Krebserkrankung eingeschläfert werden. Schnell wurde eine neue Mitbewohnerin für Max gefunden. Die Braunbärin Jule aus dem Tierpark Stralsund zog im November 2007 in Max Bärengehege mit ein. Es war eine harmonische Wohngemeinschaft, die erst durch Jules Tod im August 2022 endete. Jule verstarb ganz plötzlich eines natürlichen Todes und wurde 32 Jahre alt, was für Braunbären ein beachtliches Alter ist. Ihre durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei rund 30 Jahren.

Da Max im Jahr 2022 mit seinen ebenfalls mittlerweile 29 Jahren schon hochbetagt war, ließ man ihn zunächst als einzigen Bären im Gehege.

Die Bärinnen Flocon und Jojo
Foto: © Sarah Jonek

Um den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt auch noch viele weitere Jahre ein attraktives Ausflugsziel bieten zu können, ermöglichte die Stiftung der Sparkasse Bielefeld den Einzug von zwei weiteren Bärinnen.

So leben seit Oktober 2023 nun auch die beiden 5-jährigen Braunbär-Schwestern Flocon und Jojo im Bärengehege in Olderdissen. Sie stammen aus dem Zoo „Juraparc Vallorbe“ in den Schweizer Alpen.

Zu sehen bekommt man die beiden immer nur im Wechsel mit Braunbär Max. Denn um Max in seinem hohen Alter mit den jungen Bärinnen nicht zu überfordern, erkunden die Tiere das Außengehege derzeit nur abwechselnd.

Ganz alleine sein muss Max jedoch nicht, denn genau 15 Jahre nach der Errichtung des Bärengeheges feierte die Stiftung der Sparkasse Bielefeld im Jahr 2015 ihr 25-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass hatte sich die Stiftung gemeinsam mit dem Tierparkleiter Gedanken darüber gemacht, wie man die Bärenanlage als einen der Hauptanziehungspunkte im Tierpark noch attraktiver für die vielen kleinen und großen Besucherinnen und Besucher machen konnte. Herausgekommen ist die Idee der Wohngemeinschaft von “Fuchs und Bär”.

So wurde das Bärengehege 2015 um eine neue Anlage für die Silberfüchse erweitert. Insgesamt sechs Silberfüchse leben in dem 310 Quadratmeter großen Gehege. Nachdem sie vorher neben den Wildschweinen gewohnt haben, wurden sie nun direkte Nachbarn der damaligen Publikumslieblinge Jule und Max. Das Besondere: Der Zaun zwischen den beiden Gehegen hat drei kleine Durchlässe. So können die Silberfüchse die Bären jederzeit besuchen und deren weiträumiges Gehege erkunden.

Insgesamt drei kleine Durchgänge führen aus dem Silberfuchsgehege in die Bärenanlage

Das aktive Verhalten der Silberfüchse sorgt für wesentlich mehr Bewegung in der Bärenanlage. Das führt dazu, dass die Bären ebenfalls aktiver werden und ein anderes Sozialverhalten entwickeln. Eine solche „Vergesellschaftung“ von Tierarten, die miteinander gut zurechtkommen, war früher für Zoos und Tierparks eher untypisch. Heute entspricht sie einer artgerechten und artspezifischen Haltung.

Die außergewöhnliche Wohngemeinschaft von „Fuchs und Bär“ stellt eine zusätzliche Attraktion für die Besucherinnen und Besucher des Tierparks dar. Seit Generationen ist er für Familien mit Kindern eine der wichtigsten Naherholungseinrichtungen in Bielefeld. Weil der Eintritt nach wie vor kostenlos ist, haben auch finanziell weniger gut gestellte Eltern mit ihren Kindern die Möglichkeit den Tierpark zu besuchen.

Fotos Galerie: © Jens Flachmann

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