Stiftung aktuell
4. Juli 2016

Vom Korn zum Brot: Schüler backen im Bauernhausmuseum

Kein geschnittenes Brot vom Bäcker: Im Bauernhausmuseum machen Schüler der Grundschule Dornberg eine Zeitreise in das ländliche Leben um 1850 und erkunden den Weg vom Korn zum Brot. Aus zuvor gemahlenen Körnern backen sie am Ende ihre eigenen vollwertigen Brötchen und kosten diese selbstverständlich auch.

„Ich bin Anna und werde heute mit euch backen“, begrüßt die Museumspädagogin Anna Behring die 26 Zweitklässler. Mit erwartungsvollen Blicken drängen sich die Schüler auf die langen Holzbänke im Backhaus. „Wir machen heute eine Zeitreise“, verrät sie. Gedanklich reisen die Schüler 150 Jahre zurück ins ländliche Leben, wo jede Familie noch selber Brot gebacken hat. „Was glaubt ihr denn, welche Zutaten man zum Brot backen braucht?“, fragt Anna in die Runde. Eifrig tragen die Kinder ihr Wissen zusammen: Wasser, Mehl, Teig und Körner. „Ihr seid auf dem richtigen Weg“, schmunzelt die Pädagogin. „Haben die Körner womöglich etwas mit dem Mehl gemeinsam?“

Insgesamt zwei Stunden lang gehen die Schüler im Bauernhausmuseum auf Entdeckungstour. Im Haupthaus untersuchen sie getrocknete Roggenähren. Einen Mähdrescher haben die Kinder alle schon einmal gesehen, aber wie haben die Menschen das früher gemacht? Gemeinsam schauen sie sich eine alte Sense an und überlegen, wie man nun aus den Ähren Mehl macht. Mit einem Dreschflegel führt Anna vor, wie man die Roggenkörner aus den getrockneten Ähren herausklopft. Anschließend sammeln alle Schüler ein paar Körner auf und untersuchen sie genau, bevor sie zum Mahlen in die Mühle weiterziehen.

In der Bockwindmühle können die Schüler dann selbst tätig werden und mit einer Handmühle Weizenkörner schroten. Im Backhaus fertigen sie dann aus dem Schrot einen Teig und formen daraus runde Brötchen. Gebacken wird natürlich ohne Strom im riesigen Steinofen. Und wie schmeckt es? „Köstlich“, sind sich die Kinder einig.

Im Bauernhausmuseum wird 200 Mal im Jahr Brot gebacken

Tobias Cron vom Bauernhausmuseum weiß, dass der Kurs „Vom Korn zum Brot“ bei den Schülern immer sehr beliebt ist. „Selber dreschen, mahlen und backen ist für die Kinder ein tolles Erlebnis. Besonders von der Mühle sind die Kinder begeistert.“ Insgesamt 200 Mal im Jahr wird im Bauernhausmuseum mit Schülergruppen Brot gebacken. Mit dem Kooperationsprojekt „NaturSchule“ bietet das Bauernhaus neben der „Mahlstunde“ auch noch weitere Veranstaltungen an.

Die Stiftung der Sparkasse Bielefeld unterstützt die Bielefelder NaturSchule seit dem Jahr 2002 und ermöglicht damit günstige Eintrittspreise für zahlreiche Kinder und Jugendliche. Mit rund 120 Veranstaltungen im Jahr bringt die NaturSchule die Kinder mit der Natur und ihrer Umwelt in Berührung. Seit Beginn hat das vielfältige Angebot der teilnehmenden Einrichtungen mehr als 130.000 Kinder und Jugendliche erreicht.

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